Leitbild der Gemeinde Oberteuringen
Der Gemeinderat hat im März 2011 sein Energieleitbild beschlossen. Dieses Leitbild unterliegt einer ständigen Selbstkontrolle und wird bei Bedarf ergänzt. Durch die höheren politischen Klimaschutzziele des Bundes und Landes sowie des eea Zertifizierungsverfahrens hat der Gemeinderat am 23.02.2012 und am 10.11.2016 das neue Energie-Leitbild der Gemeinde beschlossen:
Ziele, Maßnahmen, erste Schritte
- Oberteuringen verhält sich energetisch vorbildlich und animiert seine Bevölkerung und örtlichen Unternehmen durch aktive Kommunikation, sich diesem Vorbild anzuschließen.
- Der derzeitige Energie- und Ressourcenverbrauch stößt in den kommenden Jahren an seine Grenzen. Wir haben Ziele und Maßnahmen entwickelt, damit die hohe Lebensqualität in unserer Gemeinde auch in Zukunft sichergestellt ist.
- Unser Energie-Leitbild zeigt in 6 Themenbereichen die Möglichkeiten zur Erreichung der notwendigen Energieeffizienz ohne Verlust an Lebensqualität auf.
Unsere Klimaschutzziele bis 2050
Die Gemeinde Oberteuringen wird gemäß dem Klimaschutzkonzept des Bodenseekreises vom April 2015 ihren CO₂-Austoß in allen Sektoren nachhaltig senken, die Energieeffizienz steigern sowie den Anteil der regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung erhöhen. Ziel ist, die EU-, Bundes- und Landesziele umzusetzen oder zu überbieten. Der erneuerbare Anteil im Strombereich lässt sich durch die lokalen Gegebenheiten in Oberteuringen schwieriger erreichen. Aus diesem Grund sind die kurzfristigen Ziele an das wirtschaftlich erreichbare Potenzial angepasst worden.
Leitsätze und Entwicklungsziele
Entwicklungsplanung, Raumordnung
Wir bekennen uns zu einer sparsamen Nutzung von Grund und Boden, Halten von Siedlungsrändern und Verdichtung nach innen. In der Raumplanung werden stets energetische Aspekte berücksichtigt.
Ziele:
- Durch regelmäßige Bauberatungsgespräche und Informationsveranstaltungen wird die Energieeffizienz der Bauprojekte erhöht.
- Beim Verkauf von gemeindeeigenem Baugrund werden ökologische und energetische Auflagen angestrebt.
- Zum nachhaltigen Schutz unseres Lebensraums wird die Flächenversiegelung auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert.
- Für mehr Wohn- und Arbeitsqualität und eine saubere Umwelt soll bei zukünftigen Baugebieten das ökologische Bauen im Vordergrund stehen. Der Bau von Passivhäusern wird empfohlen.
Gebäude und Anlagen
Wir streben auf Gemeindegebiet die besten verfügbaren Standards bei Neubau und Sanierung an. Dies gilt für Objekte im Gemeindebesitz wie für private und gewerbliche Gebäude und Anlagen.
Ziele
- Alle neu errichteten Wohngebäude und auch entsprechende kommunale Gebäude weisen einen Heizbedarf auf, der dem Standard eines KfW-Energieeffizienzhaus 70 entspricht.
- Die Versorgung der Gemeinde mit erneuerbarer Energie ist uns wichtig.
- Der Energiebedarf kommunaler Gebäude und Anlagen wird seit der Teilnahme an der Zertifizierung jährlich (zuwachs- und witterungsbereinigt) um 2 % gesenkt.
- Bei Neu- und Ersatzanschaffungen ist der Energieverbrauch wesentliches Kriterium. Grundsätzlich werden Verbraucher, die einen geringen CO₂-Ausstoß verursachen, bevorzugt.
Versorgung und Entsorgung
Die Versorgung der Gemeinde mit heimischer, erneuerbarer Energie ist zentrales Anliegen unserer Energiepolitik.
Ziele:
- Steigerung der Erzeugung regenerativer Energien an gemeindlichen und Privatgebäuden durch Vermietung oder Eigennutzung der zur Verfügung stehenden Flächen.
- Die Verluste im Trinkwassernetz werden möglichst niedrig gehalten.
- Der Fremdwasseranteil im Abwassernetz wird verringert.
- Jährlich wird ein Energiebericht über alle gemeindeeigenen Gebäude erstellt und veröffentlicht. Aufgezeigte Mängel werden behoben.
Mobilität
Wir bauen die klimafreundliche Mobilität mit dem Fahrrad, zu Fuß und - sofern möglich - mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Kurze Wege sollen in jeder Planungsphase angestrebt werden.
Ziele:
- Durch eine moderne Verkehrsleitplanung (z. B. innerörtliche Verkehrsberuhigung) werden die motorisierten Verkehrsströme zum einen reduziert und zum anderen gleichzeitig flüssiger gestaltet.
- Es wird ein Konzept für Fahrrad-Abstellanlagen mit Bedarfsanalyse entwickelt.
- In Oberteuringen fahren elektrisch unterstützte Fahrräder (sogenannte „Pedelecs“).
- Fußwege werden ausgebaut bzw. attraktiv gestaltet.
- Zum motorisierten Individualverkehr bilden der ÖPNV sowie großzügige Rad- und Fußgängerwege eine wertvolle und zu fördernde Alternative.
Verwaltung
Wir erreichen die Leitbild-Vision durch die Bereitstellung von Ressourcen und Strukturen in der Gemeindeverwaltung. Dabei hat die Gemeinde Oberteuringen weiterhin Vorbildfunktion nach außen.
Ziele:
- Die Gemeinde Oberteuringen unterstützt energetisch wirksame Projekte und Aktionen aus der Bevölkerung.
Kommunikation
Wir erhöhen das Bewusstsein für den Klimaschutz spürbar bei allen Bürgern und Bürgerinnen durch Beratung, Förderung und Information.
Ziele:
- Jährlich wird zumindest eine Energie- und Umweltschutzaktion an der Schule durchgeführt.
- Der Kindergarten setzt jährlich einen Energie- und Umweltschwerpunkt.
- Auf die Förderprogramme für den Einsatz erneuerbarer Energien wird hingewiesen.
- Die gemeindeübergreifenden Kooperationen werden weiterhin intensiviert.
- Regelmäßig wird die Bürgerschaft über aktuelle Themen zu Energieeinsatz und -einsparung informiert.